Da habe ich – angeregt durch diesen Typocomic – mal meine Bücher durchgesehen und *schock* das wichtigste, mein erstes Buch über Typografie, fehlte.
Gehetzt den Büroschrank durchwühlt und das alte Schätzchen doch noch gefunden. »Ursache und Wirkung: Ein typografischer Roman« von Erik Spiekermann von 1986.
Schwein gehabt.
SOWAS (den Comic) liest du? Warum schreibt einer einen Typocomic in Versalien? Da vergeht mir das Lesen schon nach der 2. Sprechblase …
Hat man jemals Comics anders gelettert? Also gemischt? Wenn ja, war das eine der sehr wenigen Ausnahmen, in denen Comics nicht in Versalien getextet wurden.
Finde ich dann auch für einen Typocomic nur konsequent.
Also selbst wenn Donald Duck & Co in deinen Augen nicht als Comics zählen sollten: Ja, es gibt massenweise lesbare Bildergeschichten. Bin zwar kein Comicexperte, aber habe doch schon Diverses gelesen. Und: „Die Typografie ist einem eindeutigen Zweck verpflichtet, und zwar der schriftlichen Mitteilung. Durch kein Argument und durch keine Überlegung kann die Typografie von dieser Verpflichtung entbunden werden. Das Druckwerk, das nicht gelesen werden kann, wird zu einem sinnlosen Produkt.“ (Emil Ruder)
Ergänzend könnte ich anfügen: Wenn du willst, dass etwas nicht gelesen wird, schreibe es in Versalien. Bestes Beispiel: Lizenzverträge.
Ich bin totaler Donaldist! Und wenn ich mir meine Carl-Barks- oder Don-Rosa-Bände betrachte … oder Franquin, Asterix, Hergé, Moebius usw: Alles in Versalien.
Selbst Ur-Comics wie »Little Nemo« oder Lionel Feiningers Bildergeschichten sind alle in Versalien. Ist eben so im Comic.
Die Unsitte, Comics nicht in handgelettert in Versalien zu setzen, hat sich eigentlich nur Ehapa erlaubt.
Comic-Sprechblasen werden traditionell in Versalien handgeschrieben. Is einfach so. Aber dennoch liebe ich auch die LTB-Sammlung.
Du siehst mich irritiert. MEINE Mickeymäuse und Asterixe sind alle stinknormal in lesbarer Schrift; nicht handgelettert …
⁎°–ø
Das stimmt. Aber im Original nicht. Die Unsitte hat Ehapa eingeführt. Doch wenn du dir den letzten Asterix-Band (»…bei den Pikten«) ansiehst, ist auch da inzwischen alles in Comic-Versalien gelettert. Und zwar – meines Wissens – in der digitalisierten Uderzo-Handschrift.