Fuck You!

Das gilt für alle, die Satire gern verbannt oder verbrannt sehen würden, weil sie ihre religiöse oder politische Weltanschauung oder was weiß ich angreift, nicht nur für Islamisten. Für jeden, ob das Faschist, Islamist, Kommunist realexististierender Sozialist, Christianist, Sodomist, AfDist oder Pegidist ist!

Satire darf, kann, muss alles. Jetzt erst recht.
jesuis2

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19 Gedanken zu “Fuck You!

  1. Daß Du in diesem zusammenhang ausgerechnet auch kommunisten nennst, finde ich interessant.

    »Charlie Hebdo« hat linksradikale wurzeln, der ermordete Charb war lange zeit unterstützer der Kommunistischen Partei Frankreichs, er und andere der ermordeten zeichneten auch für die Sozialistische Arbeiterinternationale. Nur mal so am rande bemerkt.

    1. Naja, Kommunisten haben traditionell so ihre Schwierigkeiten mit der Meinungsfreiheit, die sind auf jeden Fall legitime Adressaten für so eine Ansage.

      1. Ich weiß, der alte Stalin kratzt schon wieder am sargdeckel.

        Nein, kommunisten – und ein solcher bin ich zufällig – haben generell überhaupt kein problem mit meinungsfreiheit. Kommunisten haben höchstens ein problem damit, daß sie ständig diffamiert werden, weil es in unserer gesellschaft mit der meinungsfreiheit leider nicht übermäßig weit her ist.

          1. Na, ich meine diejenigen unter engen Freunden, die unter kommunistischer Regierung eher ihr Problem damit hatten, ihre Meinung frei zu äußern. Oder willst du bestreiten, dass das kein Problem war?

            Ich glaube dir gern, dass du freie Meinungsäußerung als das hohe Gut empfindest, das sie ist, und ich lasse mich auch gern überzeugen, dass eine freie Presse und Meinung in deiner idealen kommunistischen Gesellschaft leben kann. Nur zu. 🙂

          2. Ich geb’s ja zu. Im kommunismus gibt es im sinne des bürgerlichen staates keine meinungsfreiheit.

            Die meinungsfreiheit ist eine erlaubnis der herrschaft an die untertanen. Allerdings ist kommunismus, im gegensatz zu den bisher dagewesenen realsozialistischen staaten, herrschaftsfrei. Das bedeutet, daß nicht mehr regiert, sondern bloß noch verwaltet wird, also niemand mehr da ist, der sich das recht anmaßen könnte, einem das meinen zu erlauben.

            Meiner meinung nach wäre das aber kein verlust.

          3. Ja, die realsozialistischen Staaten meinte ich ja auch (ich editiere das gleich mal).

            Wobei ich das Gefühl – wenn ich deinen Kommentar so lese – statt regiert nur verwaltet zu werden, weils halt einfach ist, schon seit ca. 20 Jahren habe 🙂

          4. Das ist wohl politikverharmlosung. War für Dich in der letzten legislaturperiode der Kohl-ära irgendwas besonderes, weil Du denkst, seit dem nur verwaltet zu werden?

            Als insasse dieses staates bist Du immer auch den tollen gesetzen unterworfen, die unsere regierung sich für uns ausdenkt.

            Man kann daraus nicht aussteigen, die steuergesetze, die gesetze, die das eigentum regeln oder das arbeitsrecht (beispielsweise) gelten immer, auch wenn jemand davon keinen blassen dunst hat. Und wenn irgendwer glaubt, er könnte etwas anderes machen, wird er per staatsgewalt zur ordnung gerufen und gegebenenfalls bestraft.

            Ich bin schwer dafür, das hier geltende recht radikal in frage gestellt gehört.

            Ein echtes problem der realsozialisten war, daß sie kritik nicht abkonnten. Für Marx jedoch galt die kritik am bestehenden als mittel zur weiterentwickling.

        1. Tja, da der Kommunismus real nie funktioniert hat, weil ein paar Hansel immer gleicher sein wollten als gleich, hatten diese auch immer das Problem mit der Meinungsfreiheit.

          1. Auch der letzte antikommunist schafft es, den spruch mit dem »gleicher als gleich« auf jede klotür zu schreiben.

            Der, der diese redewendung in die welt gesetzt hat, kämpfte allerdings im Spanischen Bürgerkrieg auf der seite der POUM – also der Marxisten.

            Diese meinungsfreiheit ist schon eine tolle sache: man darf, wie in diesem fall, einfach die kritik eines überzeugten sozialisten am Stalinismus ummünzen, wie es einem beliebt, ohne rücksicht darauf nehmen zu müssen, was er gemeint haben könnte.

            Man darf an »die unsichtbare hand« glauben, die das marktgeschehen regele und es bejubeln, daß jede verkaufte ware einen käufer gefunden hat. Man darf sich auch als professor für rechnungswesen vor ein seminar stellen und behaupten, daß außerirdische der menschheit das geldsystem aufgezwungen hätten.

            Aber wenn man darüber nachdenkt, daß es möglich wäre, die wirtschaft planvoll zu organisieren und die hergestellten güter nach bedürfnissen zu verteilen, wird man glatt für »verrückt« erklärt.

            Auch bei der so-und-so-vielt-milliardsten wiederholung wird es nicht schlauer zu behaupten der kommunismus habe ja nie funktioniert. Wie denn auch, wenn man ihn nie ausprobiert hat? Man reißt dem vogel die schwingen aus und sagt ihm: »siehste, Du kannst gar nicht fliegen«.

            Hätten nicht menschen wie Kopernikus oder Kepler das vorhandene weltbild in frage gestellt, würden wir vermutlich heute noch glauben, daß die sonne um die erde kreist.

    1. Nein, ist sie nicht. Selbst Arschlöcher haben es verdient, dass man sich gewaltfrei mit ihnen auseinandersetzt.

      Niemand hat das Recht, weil ihm eine Haltung/Meinung/Weltanschauung des anderen nicht passt, dessen Auto anzuzünden, in seine Privatsphäre einzubrechen, ihm aufs Maul zu hauen oder sonstwie Gewalt auszuüben.

      Wer das so handhabt, ist ebenfalls ein Arschloch, ein ziemlich dummes dazu, weil es nichts und wieder nichts dazugelernt hat, und moralisch auf der Stufe faschistischer Gewalttäter jeder Art.

      So einfach ist das.

      1. So einfach ist das nicht.
        Wenn man sich gegen solche Sachen ausspricht findet man sich sehr schnell in die Nähe der von Rechten oder Neokonservativen wieder.
        Es ist einfacher und bequemer ein Auge zuzudrücken wenn Andere für eine gute Sache bereit sind sich die Hände schmutzig zu machen.

  2. Bzw.: Soso, und ich dachte immer, mit solchen Ansichten findet man sich in der Nähe von Humanismus und Respekt im Umgang miteinander wieder.

    So kann man sich irren.

    Na gut, warum seid ihr dann nicht konsequent und tötet den verhassten journalisten, dessen Haltung euch nicht passt? Eigentum abfackeln ist ja so halbgar und 2010. Lieber Journalisten abfackeln und Meinung verbieten, das ist so schön ’33.

    1. Überzogene Nazivergleiche sind schlimmer als Hitler.
      Linke Aktionen und Rechte Gewalt kann man nicht miteinander vergleichen, und schon gar nicht gleichsetzen.
      Wenn z.B. Rechte Ausländer zusammenschlagen ist das was völlig anderes als wenn die Antifa sich einen Fascho vornimmt.
      Im ersten Fall ist Zivilcourage gefragt, im zweiten Fall darf man dagegen keineswegs mit den Bullen oder anderen staatlichen Repressionsorganen zusammenarbeiten.

      Das gleiche gilt für direkte Aktionen gegen Sachen. Wenn ein Journalist dadurch erzogen wird das man sein Auto abfackelt ist das was ganz anderes als wenn irgendwelche Rechten ein leerstehendes Haus anzünden, das in Zukunft als Asylbewerberheim genutzt werden soll.

      Das bedeutet jetzt nicht das man Meinungen verbieten soll. Allerdings ist Faschismus keine Meinung, sondern ein Verbrechen.
      Da aber der Staat leider Typen wie Sarazin oder den Pegidas nicht verbietet ihren Müll zu verbreiten sind Aktionen wie das Stören von Veranstaltungen gerechtfertigt.
      Das gilt auch für Veranstaltungen in denen einseitig Kapitalinteressen propagiert werden – ein schönes Beispiel sind dafür die Störung der Öffentlichen Infoveranstaltungen in Bayern zum Thema Stromautobahn oder die Besetzung des Stuttgarter Rathauses durch S21 Gegner.
      Natürlich muß so etwas auch konstruktiv sein, die S21 Aktivisten habe z.B. versucht eine beschlußfähige Bürgervertretung als Alternative zum korrupten Gemeinderat zu gründen.

      1. Du wirst aber den Journalisten nie dazu bringen, seine Haltung zu ändern, indem du ihm gegenüber Gewalt ausübst. Eher im Gegenteil.

        Natürlich ist das Stören von Pegidademos gerechtfertigt, dagegen sage ich ja nichts. Es ging mir nur um die faschistoide Art und Weise, einen Journalisten zu »erziehen«.

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