Rücksturz zur Erde mit Sol 4

In dem berühmten Star-Trek-Podcast (wann kommt der 2. Teil?) von Game One hörte ich, dass der Schneider-Verlag Ende der 60er Raumschiff-Enterprise-Bücher in Deutschland herausgegeben hat. Hab mir gleich eines bei eBay für zwei Euro zwanzig geschossen, denn als alter Trekkie von Format darf man sich solche schrägen Perlen ja nicht entgehen lassen.

Die Sprache im Buch ist … naja … Schneiderbuch halt, der Plot ist simpel gehalten wie eine alte Star-Trek-Folge: Die Sternenflotte fängt ein Notsignal auf und die Enterprise warpt mit ihrer Crew in ein noch unerforschtes Sonnensystem, wo sie auf einen Haufen Steinzeitmenschen treffen, bei denen sie als erstes – wie immer – auf die erste Direktive scheißen, was aber völlig Latte ist, weil die Cavepeople Nachkommen eines abgestürzten Menschenraumschiffs sind, wie sich im Nachhinein herausstellt.

Positiv ist zu bemerken ist, dass Begriffe aus dem amerikanischen Original übernommen wurden, im Gegensatz zur späteren deutschen Synchronisation der Serie: Warp ist Warp und nicht etwa Sol, und Dr. McCoy ist Bones und nicht Pille. Und Kirk zieht sein Oberteil aus.

Weil die Serie zwar in den USA schon gelaufen war, aber erst ab 1972 im ZDF gesendet wurde, wusste man hierzulande gar nicht, wie die Enterprise eigentlich aussah. Googeln ging nicht, weil das Internet noch kaputt war, und anstatt also die Amis zu fragen, wie das Schiff gestaltet ist, dachte sich die Raumpatrouille-Generation: »Datt muss ’ne Untertasse sein. Da stand doch auch was von Untertasse.« Also entschied man, den Illustrator einfach machen zu lassen, und was dabei herauskam, ist schon irgendwie lustig.

Hier das Buch und die Schneiderversion der Enterprise von 1968. Geil, oder?

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Und hier zum Vergleich das Original. Naja, so halb, ist Merchandise zum J.J.-Abrams-Reboot, ein Hotwheels-Modell, das der Kind neulich auf Rügen bei Stolz (AUCH SONNTAGS AUF!) entdeckt und mir geschenkt hat.

hotwheels_enterprise

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Sportquetschen.

Ich mag Füller. Am liebsten solche für den Betrieb ohne Patronen, also die mit Konverter zum Pumpen. Seit einer Weile – ich kann nicht in den Manufactumladen gehen, ohne eine Kleinigkeit zu kaufen – nenne ich zwei Kaweco Sport mein eigen, der eine mit dickem, der andere mit schmalem Strich, finde aber doof, dass es keine Konverter für die Teile gibt. Dafür sind die Minifüller einfach zu kurz.

Dann fand ich über ebay einen Versand für Schreibgeräte und Zubehör einen schicken Alu-Quetschkonverter für den Sport und bestellte mir gleich zwei von den Dingern, für jeden Füller einen, weil: bei einem Preis von 2,40 Euro pro Stück kann man nichts falsch machen.
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Für den Arsch: Kann man wohl.

Die Aussparung für den Finger, in der man das Quetschgummi bedient, ist so verfickt klein, dass – lässt man los – nur 2 bis 3 Tropfen in den Behälter gesaugt werden. Mehr geht natürlich nicht, was zum Teil auch an der Alulasche darüber liegt. »Verarschen kann ich mich selbst, Freunde!« dachte ich mir, bin ich die Apotheke geeilt, um mir eine Spritze mit Kanüle zu besorgen und fülle die Konverter fürderhin damit (hab mich zuerst gefreut wie Bolle, dass die Spritze »Inkjet« hieß – haha, was für ein Zufall –, aber sie hieß natürlich »Injekt«. Fuckin’ brains, ne?). Ich hätte dafür natürlich direkt eine leere Patrone nehmen können und mir den Zinnober sparen können. Oder das Ding gleich selbstgebastelt wie in dem YT-Video unten. Aber jetzt sind die Pseudoquetschkonverter halt da.

Also, an alle, die mit dem Gedanken spielen, diesen Quetschkonverter (nicht von Kaweco) zu kaufen, mein Gebot: Lasst es bitte.

Ursache und Wirkung

Da habe ich – angeregt durch diesen Typocomic – mal meine Bücher durchgesehen und *schock* das wichtigste, mein erstes Buch über Typografie, fehlte.

Gehetzt den Büroschrank durchwühlt und das alte Schätzchen doch noch gefunden. »Ursache und Wirkung: Ein typografischer Roman« von Erik Spiekermann von 1986.

Schwein gehabt.

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Nachthimmel auf Rügen

Meinen ersten Sternennachtfotografierversuch ich ja letzte Woche schon rudimentär auf facebook gepostet. Auf Wunsch nach einer etwas größeren Version habe ich diese mal zum Download online gestellt (unten steht der Link). Ich meine zwar, dass dieser Versuch noch sehr weit weg von der Perfektion ist, aber finde das Ergebnis dennoch ganz ansehnlich. Rügen ist zwar schon relativ lichtarm, aber der Mond war zu dem Zeitpunkt gerade im Aufgehen und etwas Licht rundrum gibts immer.

Das Bild besteht aus ursprünglich 6 Langzeitbelichtungen (jeweils 20 Sekunden bei Offenblende und ISO 1.600), die ich hernach im Bildbearbeitungsprogramm zusammengefügt habe.

Es steht jedem frei, sich das Bild herunterzuladen und für private Zwecke zu nutzen.

Hier der Link zum großen Foto (ca. 106 MB):

http://bit.ly/16E5sPv

Viel Spaß 🙂

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Denn macht ’s mal gut.

Michael sagt mir eben: »Kumi, hast du schon gesehen, was auf dem Parkplatz steht?«

Ich sehe aus dem Fenster und mich überläuft ein kalter Schauer. War ich zu frech? Habe ich in das Wespennest einer Verschwörung gegriffen, deren Ausmaß ich mir in meinen schlimmsten Träumen nicht vorstellen konnte? Ist das die Vorhut für ein TUI-Swat-Team? Werde ich je wieder posten können? Und warum habe ich keinen Hinterausgang?

Scheiße …

Es klingelt …

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Mein energenisiertes Schiff.

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Als Michael mit Gattin Alexandra kürzlich eine TUI-Kreuzfahrt auf »Mein Schiff« unternahm (klingt gesprochen ähnlich beknackt wie »Heute auf DAS ERSTE«), staunte er zuerst über den Kaffeeautomaten in der Kabine, und dann über das positive Angebot, das in Form von groben Kieseln, verpackt in einer Faltschachtel vorzufinden war (»Das bringe ich Kumi mit!«):

Finde ich schön, dass man neben Schiffskapelle auch an die anderen Glaubenssysteme denkt. So muss der gemeine Esoteriker keine tonnenschweren Überseekoffer voller Heilsteine mitschleppen und nur an Pendel, Lebensfeldstabilisator™, Biotensor und Wünschelrute denken (für den Fall, dass unter dem Schiff Wasseradern verlaufen. Das ist ja gefährlich fürs Gemüt und macht Krebs).

Auf der Rückseite stand auch der Hinweis, dass man die Brocken doch bitte waschen solle, bevor man sie in sein Wasser gebe, um dieses dann »zu mineralisieren und energetisieren«. Ja, dass Wasser »mineralisiert« ist, sobald 4 Klumpen Gestein drin liegen, glaube ich sofort.

Es sieht auf jeden Fall hübsch aus, hilft sicher aber auch gegen schlechte Laune, Seekrankheit, Landkrankheit, Skorbut, doofe Mitreisende, Hitzewallungen, Piratenphobie, Smegma, schimmligen Schiffszwieback, despotische Kapitäne oder Pickel.

Ich persönlich würde empfehlen, noch einen anderen Hinweis auf die Verpackung zu drucken, um die Ernsthaftigkeit der Verwendung dieser Steine zu unterstreichen.

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Mjam!

Da laufen das Weib und ich nächtens durch die City of London und stehen plötzlich vor Jamie Oliver’s Butchery.

Das Weib: »Ächz…«

Ich: »FLEISCH!«

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Ich bedaure, versäumt zu haben, nochmal hinzugehen, als der Laden geöffnet war. Andermal …

Schfreumisch! Doll!

Heute bekam ich nachträglich von der Agentur mein Geburtstagsgeschenk.

Es war wunderschön verpackt …

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Und was darin ist, ist eh ein Träumchen.

lomo

Als ich die Kiste vor ein paar Wochen sah, wollte ich die sofort kaufen. Michael raunte mir jedoch zu: »Du willst dir die nicht kaufen.«

»Wieso nicht! Is doch toll!«

Nachdrückliches Raunen zwischen zusammengebissenen Zähnen: »DU WILLST DIR DIE NICHT KAUFEN!«

»Nicht?«

»NEIN!«

»Na, dann nicht.«

»Nguuht!«

Ahaaa, jetzt weiß ich, warum ich mir die Kamera nicht kaufen sollte. Und muss nun Filme kaufen und meine alte Vergrößerungsausrüstung reaktivieren …