FCK FCBK

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Es ist mal wieder soweit. Gestern sperrte mich der Facebook-Bot mal wieder für 30 Tage. Sie fragen sich sicher, wie es passieren kann, dass so ein freundlicher und ruhiger Zeitgenosse wie ich es schafft, dass Facebook auf die absurde Idee kommt, mich immer wieder zu sperren. Ach, wissen Sie, ich weiß es doch auch nicht, aber man gewöhnt sich dran.

Es begab sich also zu der Zeit (gestern), als in einem von Uri Geller (ja, dem Löffelbiege-Hochstapler) gestartetem Thread über der Brexit mal wieder die Antisemiten vom BDS aufschlugen und whataboutistisch ihren Mist abluden. BDS bedeutet »Boycott, Divestment and Sanctions«, was bei einer der Hamas nahestehenden und das Existenzrecht Israels bestreitenden Organisation nichts anderes bedeutet als »Kauft nicht beim Juden«.

In einem Kommentarstrang also schaukelten sich die BDS-Antisemiten wieder gegenseiting in ihrer »Israelkritik« hoch, was mich dazu nötigte, ein von mir gestaltetes satirisches Bild zu posten, das ich übrigens schon mehrfach in deutscher Sprache auf Facebook gepostet habe, wenn es gegen Antisemtismus seitens der BDS oder anderer Israelkritiker ging. Da war es allerdings nie ein Problem.

Das Bild ist das folgende (englisch und deutsch):

Berlin, NS-Boykott gegen jüdische Geschäfte. Satirisch aufgearbeitet gegen antisemitische und antiisraelische BDS-Propaganda.
An den Fenstern jüdischer Geschäfte werden von Nationalsozialisten Plakate mit der Aufforderung »Deutsche, wehrt euch, kauft nicht bei Juden« angebracht. Hier wird allerdings die gleiche Praktik des BDS satirisch verballhornt

Einigen Anhängern des BDS schien diese satirische Zuspitzung ihrer Praktiken nicht zu gefallen, weshalb sie das Bild kurzerhand meldeten. Die Facebookbots reagierten recht schnell, löschten das Bild und sperrten mich von der Kommunikation per Facebook/Messenger über einen Zeitraum von 30 Tagen, weil ich gegen die sogenannten »Gemeinschaftsstandards« verstoßen hatte.
Ich bat also Facebook – das bei meiner Sperrung drei Tage zuvor hat Milde walten lassen (auch gegen einen rechten Mobber, der allerdings gerade eine Freundin virtuell stalkte) – um erneute Prüfung, da das Bild als offensichtliche Satire durchaus im Rahmen der sogenannten »Gemeinschaftsstandards« ist (steht ja auch explizit da drin) und deshalb eine Sperrung unverhältnismäßig und ungerechtfertigt ist. Betrachtet man, was bei Facebook an menschenverachtendem Hass stehenbleiben darf trotz Meldung, sollte man doch denken, dass da Facebook ein Einsehen hat.

Mitnichten. Facebook hat nach der Prüfung an Löschung und Sperrung beibehalten, was mich mal wieder zu dem Schluss kommen lässt, dass Antisemitismus – ach, sagen wir doch, wie es ist – Judenhass für Facebook völlig ok ist, weil wegen Meinungsfreiheit, Satire, die sich gegen den Hass richtet, allerdings so gar nicht ok für Facebook scheint, weil gegen die Meinungsfreiheit der Antisemiten. Was mich immer wieder wundert, gehört Facebook doch Marc Zuckerberg, einem Mann aus einer Familie jüdischen Glaubens.

Dazu kann ich nur sagen:

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Idee: Oliver Debus

Ich hau raus! Neue Motive im Shirtshop.

Da hätten wir einmal die beliebte Reichsflugscheibe in Blö und Orange und die ruhrdeutsche Wortschöpfung »Finninisogut.« (mit Sprechblase und ohne) mit freundlicher Genehmigung von Hennes Bender (man möge bitte reichlich seine Asterix-Übersetzungen kaufen). Klick aufs Bild zu Shop.

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[Edit] Doch nicht so doof wie Facebook

Nach nochmaliger Prüfung hat man bei Spreadshirt festgestellt, dass das Alman-Motiv doch nicht bedenklich ist. Das gefällt mir gut und ich kann Spreadshirt auch ein wenig verstehen, wenn man da vorsichtig ist. Es wäre halt nur gut, wenn man vorher genau hinsähe. Etwas, das Facebook vorher ebenfalls nicht macht, aber hinterher eben auch nicht, deshalb ist Spreadshirt doch besser als Facebook.

Aber jetzt ist es bald wieder im Shop.

Und das ist gut so.

Ich bin ja gerade dabei, meinen Shirtshop bei Spreadshirt zu füllen, was auch ganz gut klappt. Leider versteht man bei Spreadshirt Satire so wenig, dass sie mein Alman-Shirtmotiv wegen angeblichen Verstoßes gegen die Communityrichtlinien rausgeschmissen haben. Der »Adler« (also die Wurst mit Flügeln)  könne, so Spreadshirt, »zu Verwechslungen mit dem Reichsadler führen«.

No shit, Sherlöckchen, denn dass es zu Verwechslungen kommen kann, ist die Absicht dahinter. Beim ersten oberflächlichen Blick scheint es der Reichsadler zu sein, und erst beim zweiten Hinsehen entpuppt er sich als Flügelwurst. Demnach verstößt das Motiv keinesfalls gegen die Richtlinien Spreadshirts, aber man ist facebookgleich hypervorsichtig und macht Mimimi. Übrigens ist der Reichsadler ohne ein Hakenkreuz drunter durchaus nicht verboten und die Verwendung demnach nicht strafbar. Schon gar nicht als Wurst.

Bildschirmfoto 2018-09-20 um 13.11.00

Mal wieder Hausverbot bei Facebook

Nachdem Facebook (eine relativ bekannte Neonazi- und Antinippelplattform) die norwegische Abendzeitung Aftenposten aufforderte, das weltberühmte Kriegsfoto von Nick Út wegen Nackheit der damals neunjährigen Kim Phuc, die mit anderen Kindern vor einem Napalmangriff flieht, zu entfernen, gab es zu Recht einen Scheißetornado (inzwischen ist Facebook eingeknickt, aber passiert ist passiert).

Ich hab mitgemacht, und zwar mit meiner Verfremdung (allerdings hab ich hier die Verfremdung nochmal verfremdet), da ich in gutem Glauben war, Facebook habe nichts gegen Naziinhalte und -Symbolik.

Falsch gedacht, drei sechs Tage Sperre. Tja …
Demjenigen, der sich da wohl wieder angepisst gefühlt, den Begriff von der Freiheit der Kunst noch nicht so ganz verinnerlicht hat und sich daraufhin bemüht sah, das zu melden, soll Geziefer mannigfaltigster Art in der Arschfalte wohnen.

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