Return to Castle Nazisky

Der Führer mal nicht in Braun.
Erinnern sich die Egoshooter-Veteranen noch an Wolfenstein 3D? Der Endboss damals war Hitler in einem Mechsuit-Cyberdings-Anzug unter einer Käseglocke. Bei meinem Kumpel Jake durfte ich haufenweise Nazis abballern (die natürlich deutsch rumbrüllten: »Mein Leben«, wenn sie starben und »Frier!« wenn man stehenbleiben sollte) und am Schluss den Führer plattmachen.

Ach, herrliche Gamerzeiten waren das.

Nun hat die Plagiatorenschmiede Asylum ein freches Iron Sky Rip-Off namens »Nazis at the center of the earth« auf den Markt geschissen (Der deutsche Verleih nennt das Machwerk auch noch ganz unverschämt »Nazi Sky«. Unterschied zu Iron Sky: Die Nazis haben nicht auf der Rückseite des Mondes überlebt, sondern im Erdinnern unter Neuschwabenland. Aber Reichsflugscheiben hammse natürlich.

Eins muss man den Jungs und Mädels ja lassen, Asylum haut seine Direct-To-DVD-Trashflicks wirklich in Rekordzeit raus, und das sieht man denen auch an, Schrott dattse sind (Okay, Sherlock Holmes von denen fand ich sogar leidlich unterhaltsam). Echter Müll also, der seltsamerweise seine Abnehmer findet. Wie sonst kann man sich erklären, dass die soviel Filme produzieren können? Wobei, neu ist die Masche ja nun auch nicht, in den 70ern und 80ern taten sich besonders spanische oder italienische Filmmanufakturen mit jeder Menge Star-Wars- oder Alien-Rip-Offs hervor. Und den Quatsch haben wir Genrefans natürlich alle gesehen, konnten ja nicht genug davon bekommen. 🙂

Als eingeflischener Iron Sky Supporter sollte ich natürlich den Mist komplett boykottieren, wenn … ja, wenn da nicht der Endboss wäre:

Addi, die alte Endboss-Nazisau.

Okay, ich werde mir dem Murks doch mal runterladen ansehen müssen. Mit Hitler als Endgegner in Cyberwear unter Käseglocke hat man mich. Sofort.

Noch mehr Informationen und Bilder zu dem sog. Film hier: Moviepilot

UPDATE:

Der Film ist erwartetermaßen eine einzige große Scheiße, aber besoffen oder bekifft mit Kumpels durchaus für einen lustigen Abend gut. ’Nuff said. 🙂

Wie man es sich mit Stralsunder Tankstellenkassiererinnen versaut.

Sorry, kam nicht zum Posten, aber jetzt geht ’s wieder.

Auf der Fahrt nach Rügen kamen wir kurz vor dem Damm in Stralsund bei einer Tanke vorbei, bei der wir noch eben mal vollmachen wollten. Dies taten wir und ich ging in den Shop, des Löhnens wegen.

Als ich aber mit dem Kuli in der Hand da stand und darauf wartete, den Bon für die Kreditkartenzahlung zu unterzeichnen, fiel mein Blick direkt vor mir auf die aktuelle BILD mit dem Konterfei der schlimmen Margot, der Ehefrau des letzten Diktators Deutschlands. Da ging es wohl um den Film, in dem sich die schlimme Margot unbelehrbar, uneinsichtig und subfontanell unjustiert zeigte.

Ich konnte nicht anders.

Es zog meine Hand magisch zur BLÖD.

Ich malte Margot ein Hitlerbärtchen.

Quelle Original: NDR

Zufrieden blickte ich auf und sah ich die Kassiererin an.

Die Kassiererin starrte mich an.

Und sprach: »Wat solln dat?«

»Ich konnte nicht anders. Aber sieht doch jetzt viel besser aus. Oder?«

»Dit geht aber nich.«

»Nicht?«

Hatte ich jetzt Margot Honecker, den Führer, oder Springer beleidigt? Komisch, denn ich kann herzhaft darüber lachen, wenn einer ein Hitlerbärtchen gemalt bekommt, sei es Johannes Heesters oder ein Christian Ströbele, da bin ich ganz entspannt und da kommt mir eine Margot Honecker gerade recht.

»Schlimm? soll ich noch ein paar Schnörkel dranmalen? Dann sieht sie aus wie Hercule Poirot.«

»Wie soll ichn dit verkaufen? Dit kauft doch keiner mehr.«

Ach so, um den Mammon gings. Dann konnte es auch bei Hitler bleiben.

»Doch doch, das kauft ganz sicher noch einer. Einer findet das lustig. Bestimmt.«

Sie war offenbar misstrauisch. Hatte sicher schon schlechte Erfahrung mit spontaner Kunst gehabt.

»Nä, dit kauft keiner mehr, dit müssen Sie jetzt bezahlen.«

Ich hab bezahlt, aber die BILD mit meinem Kunstwerk liegen lassen, für die Allgemeinheit. Soweit kommts noch, dass ich der Öffentlichkeit eine solche Provokation vorenthalte.